Lean-Prinzipien Teil 1:

Lean Production

Lean-Prinzipien: Production, Thinking, Development, Start-up, Management, Enterprise 

Unter dem Kürzel „Lean“ haben sich zahlreiche betriebswirtschaftliche Konzepte entwickelt. In ihrem Zentrum stehen die Prinzipien der Zeiteffizienz und Sparsamkeit in Bezug auf eingesetzte Mittel. Das übergeordnete Konzept Lean-Managementbeinhaltet etwa die Lean Production. Dieser geht das Lean-Development voraus. Lean Thinking beschreibt die Anwendung der Lean-Prinzipien auf verschiedene Arbeits- und Organisationsbereiche. Dies wirft die Frage auf, worin die Unterschiede der Lean-Konzepte bestehen und inwiefern sie aufeinander aufbauen.

Lean Production

In der Lean Production, auch schlanke Produktion genannt, steht der sparsame Einsatz der Produktionsfaktoren im Fokus. Dies umfasst nicht nur die Betriebsmittel und Werkstoffe, sondern auch das Personal. Ebenso sind Planung und Organisation in der Lean Produktion zeiteffizient strukturiert.

Alle Betriebsabläufe sind auf eine Optimierung der Produktivität ausgerichtet. Die gesamte Produktionskette sollte schlank und flexibel gestaltet sein. Die Produktqualität soll im Zuge dessen steigen.

Lean Produktion ist auf Seiten der Betriebsmittel auf Reduktion ausgerichtet. Eine Erhöhung der Produktivität lässt sich erreichen, indem das gleiche Produktionsergebnis unter Senkung des Einsatzes an Produktionsmitteln realisiert wird. Eine typische Maßnahme ist der Abbau von nicht genutzten Lagerbeständen. Eine andere Methode ist der Personalabbau. Auch Optimierungen auf der Prozessebene (Business Process Reengineering) tragen zur Erhöhung der Produktivität bei. Durchlaufzeiten der hergestellten Produkte lassen sich im Sinne der Produktivität verkürzen. Nicht ausgelastete Kapazitäten sollten im Sinne des Lean-Prinzips reduziert oder ganz gestrichen werden.

Der wichtige Faktor der Flexibilität ist in der Lean-Production insbesondere mit flexiblen Arbeitszeiten verknüpft. Kurzfristige zeitliche Kapazitäten werden ausgeschöpft. Entsprechende flexible Produktionsmodelle tragen dazu bei, eine vielseitige Bandbreite von Produkten und Varianten zeiteffizient produzieren zu können.

Die Erhöhung der Produktqualität lässt sich ebenso zeiteffizient steigern. Zu den Maßnahmen gehören eine unmittelbare Nachbearbeitung defekter oder reklamierter Teile und die Vermeidung von Ausschuss in der Beschaffung. Umsetzen lässt sich dies durch die direkte Kooperation mit beteiligten Partnern wie Zulieferern oder Entwicklern.

Zur berücksichtigen ist, dass die schlanke Produktion dazu führt, dass das Unternehmen auf größere Reserven (im Lagerbestand oder Personalbestand) verzichtet. In unvorhergesehenen Fällen wie bei Störungen kann das Prinzip daher an seine Grenzen stoßen. Ebenso bezieht sich Lean Production auf ein gegebenes Ziel oder Auftragsniveau, das mit möglichst geringen Mitteln realisiert werden soll. Damit entsteht eine hohe Abhängigkeit von der zeitnahen Bereitstellung aller benötigten Komponenten durch Lieferanten.

Teil 2 zu Lean Prinzipien folgt am 23.10.19 mit dem Thema „Lean Thinking“